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Döner für 12 Euro? Pizza Margherita für 15 Euro?

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Döner für 12 Euro

2024 soll es soweit sein: Die Mehrwertsteuer, die für die Gastronomie auf 7% gesenkt wurde, um Gastwirte während der Coronaphase zu unterstützen, soll wieder auf 19% angehoben werden. Die Branche reagiert auf die Aussichten wie eine Auster, die mit Zitrone beträufelt wird….

Die Herabsetzung der Mehrwertsteuer  wurde bereits bis Ende 2023 verlängert. Grund war der Ukrainekonflikt und die Energiekrise. Jährlich geht dem Bund 3,4 Milliarden durch die ermäßigte Mehrwertsteuer verloren. Auf der anderen Seite stehen Ausgaben zu Buche, die vielen unnötig erscheinen.

Derzeit gibt es in Deutschland rund 190.000 Gastronomen, die eine Million Menschen in Lohn und Brot bringen. Hinzu kommt noch einmal die gleiche Menge an Minijobbern.

Aber warum könnte die Erhöhung dieser Steuer Existenzen kosten?

Auf Sylt sind wir Schliessungen gewohnt. Eine oder zwei Handvoll Unternehmen schließen, da Pachtverträge auslaufen oder die Altersgrenze erreicht wird. Im Gegenzug öffnen zehn neue Restaurants ihre Türen. Doch was nun zum Jahreswechsel droht, könnte Folgen haben. Im Grunde wäre dies der Todesstoß für viele Restaurants und Schnellimbisse auf der Insel.

Denn krisenbedingt sind die Preise im Einkauf erheblich gestiegen. Oftmals wurden die Preise an Kunden nur geringfügig weitergegeben. Im Zusammenspiel mit gestiegenen Personal- und Energiekosten hat es deutschlandweit bereits rund 36.000 Unternehmen die Existenz gekostet. Steuer zahlenden Unternehmen wohlgemerkt.

Bei Wiedereinführung von 19% Mehrwertsteuern haben die Gastronomen keine Wahl. Sie müssen ihre Preise empfindlich anheben. So auch auf Sylt. Bereits jetzt sind die Preise sehr hoch. Ein Döner liegt bei 8,50 Euro und selbst eine simple Pizza Margherita kostet um die 12 – 14 Euro.

Der Vorsitzende des Dehoga Sylt, Dirk Erdmann, argumentierte bei einem Besuch der CDU-Bundestagsabgeordnete Astrid Damerow am Montag auf Sylt mit diesen Zahlen und dem Hinweis auf die schwierige Situation in der Branche. Denn schon heute gäbe es kaum noch Personal, die Branche stehe mit dem Rücken an der Wand.

Wie und ob die Einwürfe  der CDU/FDP/SPD gegen eine Anhebung Früchte tragen, wird sich im November zeigen. Denn dann wird wohl im Rahmen der Steuerschätzung eine Entscheidung über die Mehrwertsteuer fallen. Und auch über die Existenz der 190.000 Gastronomen in Deutschland.

Die “Schnitzeldebatte”, die vor ein paar Tagen die Medien befeuerte, wird im Falle der Erhöhung erneut begonnen. Dann ist aber zu befürchten, dass es sich nicht um …müßte eigentlich 28 Euro kosten….  dreht, sondern um “…es kostet soviel weil…”

Im Restaurant essen zu gehen, würde zum Luxusgut verkommen. Lokale schließen und erneut würden wir vor einer Art Long-Covid stehen.

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