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Sylter Touristiker: Klares Veto gegen die Fluggast-Sonderabgabe

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Nachdrücklich begrüßt haben die Sylter Tourismusdirektorinnen und -direktoren sowie die Sylt Marketing Gesellschaft (SMG) eine Mitteilung aus der jüngsten Bürgermeisterdienstversammlung in Hinblick auf die von der Gemeinde Sylt vorgesehene Einführung einer Fluggast-Sonderabgabe: Alle Sylter Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sprachen sich demnach gegen die geplante Zusatzgebühr in Höhe von fünf Euro pro Passagier und Flug aus. „Die Auswirkungen einer solchen Entgelterhöhung sind nicht abzusehen, so dass diese im Interesse bestmöglicher Flugverbindungen und Wirtschaftsförderung vermieden werden sollte“, lautete das Credo.

 

Diese Meinung teilen die Sylter Touristiker, für die der politische Beschluss keinesfalls nachvollziehbar ist: „Die Bedeutung des Flughafens für den Sylter Tourismus ist extrem hoch, zumal die Zahl der Kurzurlaube kontinuierlich zunimmt“, erklärte SMG-Geschäftsführer Moritz Luft. Von Seiten des Insel Sylt Tourismus-Service betonte Sprecherin Kristina Kreiss, dass eine Umsetzung des Beschlusses für die gesamte Insel gravierende Folgen hätte: „Die Gastgeber wären ebenso von Einbußen betroffen wie die Sylter Wirtschaft.“

 

„Es kann nicht sein, dass auf der Insel immer wieder gern die Maxime ‚Qualität statt Quantität‘ angeführt wird und mit der Sonderabgabe ein Rückgang der Fluggast-Zahlen in Kauf genommen wird. Falls die Fluglinien ihr Angebot ausdünnen, wandert diese finanzkräftige Klientel ab“, warnt Lists Kurdirektor Boris Ziegler. Kampens Tourismusdirektorin Birgit Friese sekundiert: „Der touristische Wettbewerb gegenüber in- und ausländischen Reisezielen wird immer härter, so dass der Zeitfaktor der An- und Abreise für die Gäste einen wichtigen Faktor darstellt.“

 

Hörnums Tourismusdirektorin Christin Scholz: „Gerade konnte in diesem Jahr die erste internationale Direktflugverbindung nach Zürich – touristisch gesehen ein äußerst interessantes Quellgebiet – etabliert werden. Sollen solch fruchtbare Bemühungen nun konterkariert werden?“ Ihr Amtskollege aus Wenningstedt, Henning Sieverts, blickt sorgenvoll auf die bereits erfolgten Reaktionen der Fluggesellschaften „Lufthansa“ und „air berlin“: „Die Stellungnahmen fielen sehr kritisch aus. Dass man das Engagement auf Sylt im Falle einer Sonderabgabe überdenken werde, lässt eine Ausdünnung oder gar einen kompletten Rückzug der Fluggesellschaften befürchten.“

 

Eben dies beunruhigt auch SMG-Geschäftsführer Moritz Luft: „Bereits jetzt müssen die Fluggesellschaften mit jedem Euro genau rechnen. „Lufthansa“ verbuchte aufgrund hoher Sanierungskosten im ersten Halbjahr 2013 ein Minus von rund 200 Millionen Euro. Ähnlich angespannt ist die Situation bei „air Berlin“: Allein im ersten Quartal dieses Jahres summierten sich die Verluste dort ebenfalls auf knapp 200 Millionen Euro. Dies macht deutlich, dass im Falle einer Sonderabgabe mit Zugeständnissen sicher nicht zu rechnen ist.“

 

Der Flughafen Sylt, so der einmütige Tenor der Sylter Touristiker, stelle eine wichtige Säule der Anreisemöglichkeit dar. „Munter an dem Ast zu sägen, auf dem wir alle sitzen, wäre grob fahrlässig. Wir plädieren daher ganz klar auf einen Verzicht der Sonderabgabe und empfehlen, zusätzliche Möglichkeiten zur Unterschuss-Finanzierung der Flughafen Sylt GmbH zu ermitteln und zu prüfen.“

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