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Rangerin auf Sylt mit klarer Ansage an Hundebesitzer

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Rangerin auf Sylt

„Ich rette gerade Kreuzkröten… komm doch dazu“, hörte sich dramatisch an. Im Geiste schon gegen Raubmöwen kämpfend, fuhr ich an den Ellenbogen.

Rangerin auf Sylt mit klarer Ansage

Die Nachricht kam von Stella Kinne, die dort ihren Dienst als Rangerin versieht. Sie ist dort oben zuständig für alles rund um die Natur. Erinnert irgendwie an die Fensterputzer am Empire State Building. Denn wenn die mit dem Putzen des letzten Fensters am Gebäude fertig sind, fangen sie wieder beim ersten Fenster an. Da ergeht es der 24-jährigen Naturschützerin nicht anders. Denn der Ellenbogen – oder auch Listland genannt – ist weitläufig. Beinahe eine eigene Insel im Norden unseres Eilandes.

Rangerin auf Sylt – energisch für die Natur

Aber Stella hat sich der Aufgabe angenommen und sie wirkt sehr energisch bei dem, was sie tut. Ob nun Strandhafer pflanzen oder eben Kreuzkröten retten. Aktuell geht es aber nicht darum, die Kröten vor den Vögeln zu schützen, sondern ihnen ausreichend Feuchtigkeit zu sichern und vor allen Dingen Besucher darauf zu sensibilisieren, dass der Lebensraum nicht gestört wird. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer… ähm, ok, falscher Ansatz. Genau hier liegt das Problem. Es gibt Besucher, die nehmen kaum Rücksicht. Kippen werden weggeworfen, Müll liegen gelassen und vor allen Dingen in den Dünen herumgetollt.

Rangerin auf Sylt

Der Ellenbogen und die Dünenlandschaft auf Listland sind zu dieser Jahreszeit nicht so stark frequentiert. Ein Glück – und doch kommt es immer wieder zu Unglücken mit Lämmern. Sei es durch freilaufende Hunde oder auch freidrehende Menschen. Ich selbst wurde auf dem Rückweg angehupt und von einem Gast mit 50 km/h dort überholt. Zum Glück sprangen die Lämmer zur Seite. Schöne Grüße an den unbekannten Berliner Autofahrer. „Dit kannste am Wannsee machen wa.“ Aber bitte nicht im Naturschutzgebiet. Hundebesitzer, die meinen, ihr Hund könne durchaus mal nach Seehunden schauen – es sind ja auch Hunde -, dürften überrascht sein, dass die Beißkraft einer Robbe ihren Dobermann wie einen Hamster dastehen lässt. Aber dies nur am Rande. Und so patrouilliert sie tagtäglich am Ellenbogen. Eigentlich sinnfrei, denn die Menschen sollten von alleine darauf kommen.

Rangerin auf Sylt – fast alle halten sich an die Regeln

99% der Besucher halten sich an die Regel, doch dieses eine Prozent reicht schon, um Tiere zu verschrecken oder zu töten. Listland ist einer der schönsten Flecken Deutschlands und Stella und auch die Eigentümer des Listlandes freuen sich darüber wenn Gäste zu Besuch kommen. Die Rangerin steht auch gerne mit Rat und Tat zur Verfügung, wenn es um Fragen rund um die Natur geht. Aber um noch einmal um die Weiten des Listlandes zu kommen.

Rangerin auf Sylt – Listlandeigentümer zeigen wie es geht

Die Naturschützerin ist tatsächlich von den Eigentümern des Listlandes angestellt. Falls jemand Interesse hat, ein Praktikum zu machen oder ehrenamtlich tätig zu werden. Und wenn es nur für einen Tag ist. Stella würde es riesig freuen… Auch wenn es ihr Traumjob ist und sie sich kaum ein anderes Leben vorstellen kann, ist es doch sehr viel Arbeit und sie kann nicht überall sein. Eine Syltzeit mit der aus dem Harz stammenden Rangerin holen wir nach.

Infos

Der Ellenbogen kann nur über eine mautpflichtige Straße erreicht werden, da auch dieser sich im Privatbesitz befindet. Die Listland-Stiftung hat eine eigene Internetpräsenz, die auch noch einmal auf das Thema Umweltschutz eingeht… Gerade am Beispiel der Situation auf dem Ellenbogen lässt sich der Konflikt zwischen Ökonomie und Ökologie besonders gut darstellen. Zwischen Texel, der niederländischen Insel, und Fanö in Dänemark gibt es keine dem Nehrungshaken Ellenbogen auf der Insel Sylt vergleichbare Landschaft. Er ist Privateigentum und steht unter Naturschutz und zwar seit dem Jahre 1923. Lange Jahre war er vor den Eingriffen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg ein besonderes Vogelschutzgebiet und durfte nur mit Genehmigung betreten werden. „Hier finden sich einmalige Primär- und Sekundärdünenbildungen einschließlich der dadurch bedingten Vorkommen von schützenswerten Pflanzen- und Tiergesellschaften. Die Stranddistel hatte hier ihren Standort. Hier finden sich Salzwiesen und Strandflieder und Grasnelken, vielerlei Vögel und Schafe.“ Weiterhin wird ausgeführt, welche Auswirkung der Massentourismus hat. Lesenswert: https://listland-stiftung.de/listlandgeschichten/

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