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Tradition weicht Filialunternehmen – Neues Geschäft in der Fußgängerzone

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Tradition weicht Filialunternehmen

Tradition weicht Filialunternehmen – Neues Geschäft in der Fußgängerzone

Ziemlich genau 73 Jahre lang existierte INGA Moden am Strandübergang Friedrichstraße. Ein Traditionsbetrieb, der 1950 von der Gründerin Inga Graalfs nach dem Krieg eröffnet wurde. Heinz Marschall übernahm das Geschäft 1994 im Alter von 73 Jahren. Nun, ebenfalls im Alter von 73 Jahren, hat er beschlossen, seinen Ruhestand zu genießen. INGA Moden war nie besonders bei einem jungen Publikum beliebt. Die Zielgruppe waren Menschen, die in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Teil des Sylter Tourismus geworden sind. Aber auch viele Einheimische waren Stammkunden in dem kleinen Geschäft gegenüber des Hotels Miramar.

Man kann dieses Art von Modegeschäft mögen oder auch nicht. Doch eins steht fest: Inhabergeführte Läden wie INGA Moden machten den Unterschied zu den Fußgängerzonen in Berlin, Frankfurt oder Köln aus. Sylts Fußgängerzone wirkte lange Jahre wie ein Unikat, wenn man die Friedrichstraße mit den Einkaufsstraßen der großen Metropolen verglich. Doch genau das war der Charme.

Tradition weicht Filialunternehmen – Nachfolgeprobleme

Kleine Geschäfte, die es eben nicht auf dem Festland gibt, oder die Großen wie H.B. Jensen oder Hellner, die Kaufhof oder Peek und Cloppenburg in den Schatten stellen. Doch ein Laden nach dem anderen muss Filialisten weichen. Das ist schade, aber es ist der Lauf der Dinge. Die Gründe für die Schließungen sind oft Nachfolgeprobleme oder die immensen Mietkosten. Für Einkaufsketten ist der Standort Sylt per se attraktiv. Kostendeckung reicht aus, um das Glück der Inhaber in der fernen Großstadt zu befriedigen. Und wenn es eine Unterdeckung gibt – egal, das Image wiegt die Verluste auf.

Sylter Wurzeln findet man kaum noch in der Sylter guten Stube. Die Drachenhöhle, um ein Beispiel zu nennen. Wer erinnert sich noch an Skandia – einst DAS Sylter Möbelhaus – lange bevor Ikea skandinavische Wohnkultur nach Deutschland importierte.

Tradition weicht Filialunternehmen – Auch in List wird eröffnet

Nun wird also auch in der Friedrichstraße eine Filiale einer Kette eröffnet. Der wohl bekannteste Standort findet sich in Hamburg. Die vielen Souvenirläden in der Fußgängerzone, die teilweise geklont aussehen, erhalten nun also Zuwachs. In Zukunft gibt es dann auch in der Hausnummer 41 Kaffeebecher, T-Shirts, Rucksäcke und natürlich Strandspielzeug. Halbe Sachen machen die Hamburger nicht. So wird es auch einen zweiten Captains Cabin in List geben.

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