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Gäste fragen Sylter: Ist das dort England ?

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Gäste fragen Sylter

Welcher Sylter kennt die Frage nicht: Was befindet sich dort? Der Finger zeigt in die Dunkelheit Richtung Wasser, wo ganz weit am Horizont etwas die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Die blinkenden Lichter am Horizont sind Signallampen des Windparks Butendieck. Die Lichter sind oben auf den Masten, weit weit weg. 32 Kilometer genau genommen. Nun hat man ja immer einen Schalk im Nacken und antwortet. Das ist Newcastle. Es könnte sein, dass die Fußballer der Premier League Clubs ein Heimspiel haben und das Blinkende sind die Flutlichter.

Gäste fragen Sylter
Blick nach Sylt – Credit Daniel Wright

Gäste fragen Sylter: Wo würde man ankommen?

Natürlich ist dem nicht so. Es wäre zweifellos eine beeindruckende Aussicht, die zwei Länder mit bloßem Auge zu verbinden, aber die Realität sieht anders aus. Selbst wenn man von einem hohen Turm oder einem Gebäude auf Sylt aus schaut, ist die Entfernung zu Newcastle zu groß, um es mit bloßem Auge sehen zu können. Die Entfernung zwischen Sylt und England beträgt mehrere hundert Kilometer. Die Erdkrümmung macht es physikalisch unmöglich.

Und doch steht man oft am Weststrand und blickt in die Ferne, fragt sich, was ist dort eigentlich am Horizont. Stehen dort Engländer an der Küste und schauen rüber zu uns und fragen sich das Gleiche? Wo würde man ankommen, wenn man den geraden Weg Richtung britischer Küste einschlägt?

Schwimmen dauert zu lange. Bei einer Schwimmgeschwindigkeit von 2-3 Kilometern in der Stunde wäre man rund 30 Tage unterwegs. Ohne Pause und Schlaf, bei gleich bleibender Geschwindigkeit wohlgemerkt. Die rund 600 Kilometer mit dem SUP zurückzulegen dürfte einem Paddler in Topform in etwa 10 Tagen gelingen. Wenn er nicht schläft und er topfit ist. Doch das ist natürlich reine Hypothese. Die Legende besagt, dass sich im längst versunkenen Hafen von Alt-Wenningstedt eine Armada formierte, um England zu erobern.

Gäste fragen Sylter: Nächster Halt Kingston upon Hull

Doch was würde uns erwarten, wenn wir einen freien Blick auf die britische Insel hätten? Die Stadt Kingston upon Hull und deren Hafen zum Beispiel. Die Temperaturen sind dort identisch mit denen hier in Nordfriesland. Vielleicht ein klein bisschen mehr Regen. Ist ja schließlich auch England.

Gäste fragen Sylter: Ist das dort England ?
Kingston upon Hull – David Milner – Work of a friend

Gäste fragen Sylter: Witwenrebellion und bezahlte Zuschauer

Hier, in der 200.000 Einwohner Hafenmetropole, gab es eine Rebellion der Fischerwitwen, denn im Laufe der Jahrzehnte sind über 6000 Fischer der Region auf der Nordsee geblieben. Die Proteste der Frauen wurden in London von den Zuschauern wie ein Beatles-Konzert gefeiert. Die Briten sind für ihr lauwarmes Bier und Fish and Chips bekannt – und für den großartigen Humor und verrückte Ideen. Hull verfügt mit Hull City ebenfalls über einen Premier League Verein. Doch Schlagzeilen machte Hull United AFC in der Saison 2014/2015. Denn der Gründer Jamie Waltham versprach jedem Zuschauer, der zum ersten Heimspiel kommen würde, zwei Pfund. Vorsorglich nahm er 4000 Pfund mit. Doch am Ende kamen nur 413 Zuschauer.

Gästefragem
Dünenlandschaft an der englischen Küste Credit J.T-Thomas

Und Strände? Ja, die gibt es selbstverständlich auch. Sie gleichen den Unsrigen. Auch dort gibt es Dünen, Buhnen aus Holz, Strandabgänge und den Blick auf das Meer. Und falls ein Tourist dort einen Einheimischen fragt, was dort am Horizont blinkt, würde der vielleicht antworten: Der HSV hat ein Heimspiel.

Gäste fragen Sylter: Ist das dort England ?

Um nochmal auf das Thema Schwimmen zurückzukommen. Nach England zu schwimmen ist nicht möglich. Die Entfernung ist enorm – mehrere hundert Kilometer -, selbst für erfahrene Langstreckenschwimmer eine enorme Herausforderung. Die physische Belastung wäre extrem hoch und die Zeit, die benötigt würde, um diese Distanz zu überwinden, würde Wochen dauern, selbst bei einer moderaten Geschwindigkeit von 2-3 Kilometern pro Stunde. Zudem müsste man sich gegen die Erdkrümmung und Strömungen kämpfen, was die Strecke und die Zeit weiter erhöhen würde. Die Nordsee ist auch ein gefährliches Gewässer mit starken Strömungen, wechselnden Wetterbedingungen und anderen potenziellen Gefahren wie Schiffen und Meerestieren. Insgesamt ist es einfach nicht realistisch oder sicher, diese Reise zu unternehmen. Andere Transportmittel wie Boote oder Flugzeuge sind weitaus sicherer und praktikabler für die Überquerung der Nordsee.

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