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Kaffee und Leder in Braderup

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Leder und Kaffee in Braderup

Gibt es eigentlich noch Sylter Urgesteine? Schaut man genau hin, findet man sie hier und da. So auch in Braderup.

Dort, in der Kurve, die auf der Wattseite Richtung Kampen führt, steht ein unscheinbares Bauernhaus. Hundert Jahre alt, war es bis 1969 tatsächlich die Heimstätte von Landwirten. Dann verließen die letzten Kühe das Gehöft. Ab 1978 wurde hier mit Leder gearbeitet. Das Geschäft wurde bald von der Familie Behrens übernommen und überdauerte alle Krisen, die es auf der Insel gab.

Im Jahr 2024 ist längst die nächste Generation am Werk. Die Brüder Willy und David haben nun hier ihre Betriebe. Während Willy seine Passion im Kunsthandwerk gefunden hat und mit Leder arbeitet, hat David 2018 nach einer aufregenden Zeit in Berlin seine Heimat wieder für sich entdeckt und betreibt mit dem Café Curve ein vielbeachtetes und dennoch unscheinbar wirkendes Kaffeehaus. Wie an vielen Ecken der Insel wird auch im Café Curve noch fleißig gewerkelt, um die Eröffnung zum Saisonbeginn vorzubereiten.

Neue Beleuchtung, eine vergrößerte Fläche und die Gestaltung des Außenbereichs stehen noch an. Das Herzstück des Café Curve ist der Ferrari unter den Kaffeemaschinen. Kein Schnickschnack, nur purer guter Kaffee – eine Mischung aus Berlin, die David mitgebracht und auf die er schwört. Der Kaffee hat es in sich – das sei verraten. Probieren Sie es selbst. Ab Ostern ist David wieder im Einsatz, natürlich mit der Kaffeemaschine und leckerem Kuchen. Ab dem 15. April geht es dann richtig los. Die Öffnungszeiten sind von 9 bis 18 Uhr geplant, ebenso wie leckere und gesunde Snacks. Die vielen Fahrradfahrer, die den Weg an der Ostseite nach Kampen nehmen oder von dort kommen, dürften sich freuen. Mit dem Café Curve und Coco und James stehen nun zwei Anlaufstellen zur Entspannung zur Verfügung.

Wie Coco und James, die mit dem Naturfreundehaus eine Attraktion als Nachbarn haben, ist auch David in guter Gesellschaft. Denn sein Nachbar ist sein Bruder, der ein passionierter Kunsthandwerker ist. Gürtel, Taschen, Hosen, Schürzen und vieles mehr stellt er aufwendig in seiner Lederwerkstatt her.

Mit Leder vom Rentier, Pferd, Rind oder Känguru gibt es viele Alternativen. Und jedes Leder hat seine Eigenarten. Zum Beispiel hat das Rentierleder eine sehr gute Zugkraft. Nachhaltigkeit steht ganz oben auf der Agenda. Das mag bei exotischen Lederarten wie Rentier oder Känguru komisch klingen, doch angesichts der Tatsache, dass die gefertigten Artikel bis zu 30 Jahre lang halten, ist dies tatsächlich nachhaltig. Viele Artikel gibt es nicht mehr auf dem Markt, die auf lange Haltbarkeit setzen. Bei Leder ist das anders. Leder, das pflanzlich gegerbt wird, entwickelt eine eigene Patina und erhält diesen typischen „Used-Lederlook“. Im Gegensatz zum Gerben mit Chromsalzen ist dies auch wesentlich gesünder für den Träger des Kleidungsstücks.

Die Gebrüder Behrens haben viel vor. Besuchen Sie sie doch einmal.

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